Jeder von uns ist austauschbar. Das wissen wir. Aber müssen Vorgesetzte das auch so kommunizieren? Wären Wertschätzung und Anerkennung nicht der bessere Weg für Effizienz und Erfolg im Arbeitsalltag?
Überall jammern Firmen über Fachkräftemangel. Wie kann es da sein, dass genau diese Fachkräfte erschöpft und ausgebrannt bei mir im Coaching landen? Es fehlt mir gänzlich an Verständnis, wenn Firmen Gewinne erzielen möchten und dann mit ihrer wichtigsten Ressource – den Menschen – immer noch nicht pfleglich umgehen. Ich habe das am eigenen Leib erlebt. Ich bin so gerne arbeiten gegangen, war motiviert und flexibel, aber es war nie genug. Bis ich für einen längeren Zeitraum arbeitsunfähig war. Ich wurde bezahlt und konnte keine Leistung bringen.
Ist das wirklich wirtschaftlich gedacht? Für mich persönlich ist es am Ende gut ausgegangen. Ich habe die Konsequenzen gezogen und das Arbeitsverhältnis beendet. Meine chronischen Schmerzen blieben mir allerdings erhalten, was mich dazu zwang, mich mit dem Thema Entspannung auseinanderzusetzen. Nach einer Ausbildung zur Entspannungspädagogin arbeite ich heute selbstständig. Ich helfe anderen Menschen dabei, sich nicht in die Erschöpfung treiben zu lassen. Und ich liebe diese Arbeit. Es macht mich glücklich, wenn ich sehe, dass meine Klientinnen und Klienten Fortschritte machen. Ich habe noch in keinem anderen Beruf so viel Wertschätzung erfahren wie heute als Coach.
Wir müssen umdenken!
Auch als Privatpersonen und Konsumenten müssen wir wieder besser werden. Mehr Lob und Anerkennung verteilen. Ich versuche, bei jedem Einkauf ein freundliches und wertschätzendes Wort an die Angestellten zu richten. Das ist eine Kleinigkeit mit großer Wirkung. Wer von uns freut sich nicht darüber, wenn die eigene Arbeit geschätzt wird. Ein geschenktes Lächeln kommt zurück. Das entspannt und macht glücklich. Und trotzdem erlebe ich immer wieder, dass Angestellte angemotzt und abwertend behandelt werden. Vielleicht hatten diese Personen selbst einen unerfreulichen Tag, aber dadurch, dass sie das an Unschuldigen auslassen, wird es nicht besser.
Ich habe von einer Klientin erfahren, dass MTAs inzwischen Schulungen bekommen, wie sie mit unfreundlichen Patienten besser umgehen können. Bei meiner Hausärztin hängt ein Schild mit der Bitte, mit dem Personal freundlich umzugehen. Das ist doch kein haltbarer Zustand mehr! Auch, dass Einsatzkräfte, die zu unser aller Wohl unterwegs sind, keinen oder kaum noch Respekt erhalten, ist mir gänzlich unverständlich. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Wann und vor allem, warum, hat unsere Gesellschaft damit begonnen, so zu verrohen?
Wann haben wir damit aufgehört, die psychische Gesundheit von uns allen als schützenswert zu erachten? Wir alle kennen den Spruch: „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu!“
Beginnen wir gemeinsam, wieder Freundlichkeit, Respekt und Wertschätzung in die Welt zu tragen.
Am besten noch heute! Jedes Lächeln zählt!
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Wie immer freue mich auf Feedback und Erfahrungen zu diesem Thema.
Weitere Tipps finden Sie meinem Buch „Befreie dich und stärke dein Selbstwertgefühl, oder auf Instagram.
Herzliche Grüße, Diana Schon-Rupp