Beliebt, beliebter am beliebtesten. Auf der Beliebtheitsskala immer eine hohe Punktzahl erreichen zu wollen, ist eine der größten Fallen, in die wir tappen können.
Selbstbewusst: „Mich muss nicht jeder mögen“ zu sagen, ist die weitaus gesündere Einstellung. Verabschieden Sie sich von der Vorstellung, bei allen beliebt sein zu wollen. Das zu erreichen wäre absolut utopisch. Und es ist auch nicht notwendig. Wozu sollte es für Ihr Leben entscheidend sein, was jemand denkt, der in Ihrem Leben keine direkte Rolle spielt? Und selbst bei Menschen, die zur engsten Familie gehören, ist es nicht erforderlich, sich deren Meinungen unterzuordnen.
Aus eigener Erfahrung und als Coach kann ich Ihnen nur empfehlen: Entspannen Sie sich! Sie können sich jederzeit alle Ratschläge innerhalb Ihres Umfelds anhören. Unterlassen Sie jedoch, diese sofort zu bewerten und sich womöglich aufzuregen, sollte Ihnen davon etwas nicht gefallen. Versuchen Sie in so einer Situation die Position eines neutralen Beobachters einzunehmen. Bleiben Sie sachlich und reflektieren Sie das Gespräch im Nachhinein. Überlegen Sie in Ruhe, ob Sie einem Ratschlag folgen wollen oder nicht. Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen.
Ratschlag oder nur Kritik?
Ratschläge, die schon als Kritik an Sie herangetragen werden, sind immer eine große Herausforderung. Hier reagiert Ihr Körper sofort, indem er sich in Alarmbereitschaft versetzt. Sie erkennen das daran, dass sich vielleicht Ihr Hals enger anfühlt oder sich Ihr Bauch verkrampft. Das sind ganz normale körperliche Abläufe. Diesen sind Sie jedoch nicht hilflos ausgeliefert. Sie können es trainieren, auf Kommentare oder Kritik deutlich gelassener zu reagieren. Dazu gehört es auch, durch die Meinung einer zweiten Person die eigenen Gedanken und Handlungen nicht sofort infrage zu stellen. Sie haben ein Recht auf Ihre eigene Sicht und Handlungsweise. Dass diese nicht jedem zusagt, liegt in der Natur der Dinge. Ihr Fokus sollte darauf liegen, dass Sie eine zweite Meinung nicht überbewerten.
Sollten Sie sich gefühlsmäßig hochschaukeln, dann ziehen Sie sich zurück. Geben Sie keine übereilten Rechtfertigungen ab. Das geht in fast allen Fällen nach hinten los und schadet Ihnen. Sie können Ihrem Gegenüber freundlich, aber bestimmt mitteilen: „Danke für deine Sicht auf die Dinge, ich werde darüber nachdenken.“ Mehr müssen Sie gar nicht tun. Vor allem dann nicht, wenn Sie gar nicht um eine Stellungnahme gebeten hatten.
Gerade wenn es um das eigene Selbstwertgefühl nicht so gut bestellt ist, neigen wir dazu, alles sehr persönlich zu nehmen. Und wir neigen dazu, schnell verletzt und beleidigt zu sein. Das führt aber nur dazu, dass wir handlungsunfähig werden.
Noch einmal auf den Punkt gebracht:
- Gehen Sie mit einer offenen und freundlichen Einstellung in Gespräche hinein.
- Trainieren Sie, im Alltag dem Gegenüber zuzuhören und ihn nicht zu unterbrechen, bis seine Ausführungen beendet sind.
- Vermeiden Sie vorschnelle Bewertungen und Reaktionen von Ihrer Seite.
- Falls doch Ärger in Ihnen hochsteigen sollte, legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch und atmen Sie so lange tief ein und aus, bis sie sich beruhigt haben.
- Bitten Sie bei Bedarf um Bedenkzeit. Sie sind nicht zu schnellen Antworten verpflichtet.
Wenn Sie diese Tipps umsetzen, treten Sie schon bald viel souveräner und entspannter auf. Ihre berufliche und private Präsenz wird sich deutlich verbessern.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung.
Wie immer freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Erfahrungen zu diesem Thema.
Weitere Tipps finden Sie auf meiner Entspannungsseite, in meinem Buch, oder auf Instagram.
Herzliche Grüße, Diana Schon-Rupp